Freitag, 27. April 2012

Palatschinken

Die stammen nämlich aus einem uralten Kochbuch, das ich von meiner Oma geerbt habe, die es von ihrer Mutter geerbt hat. Es stammt aus Wien, und wenn man es beim Blättern hochkant hält, kann es passieren, dass zwischen den Seiten achtzig Jahre altes Mehl hervorrieselt. Geschrieben hat es "Küchenschef Franz Ruhm", zum Glück ist es nicht in Frakturschrift gesetzt, und es enthält neben diesem großartigen Pfannkuchenrezept auch Rezepte wie z.B. das für Erbsensuppe, in der ein Schweinerüssel mitgekocht werden soll. Auch sonst mangelt es nicht an Bäuscherln, Lüngerln und ähnlichem Gekröse, aber ich bin sicher, wenn ich mich dazu durchringen könnte, das zu probieren, wäre es bestimmt genau so gut wie diese Pfannkuchen.

Zutaten:
100 Gramm Mehl auf je ein mittelgroßes Ei ergeben drei dünne Pfannkuchen.

Wer mehr will, muss nicht rechnen können: 2 Eier auf 200 Gramm Mehl, 3 Eier auf 300 Gramm Mehl, 874 Eier auf 87400 Gramm Mehl.

Dazu pro Ei ein halber Esslöffel Zucker, eine ordentliche Prise Salz und ca. ein Glas Milch - die Milch vorsichtig und langsam zugeben und dabei mit dem Schneebesen rühren. Der Teig ist richtig, wenn ungefähr so flüssig ist wie Tomatensuppe aus der Dose, vielleicht ein bisschen fester. (Sag ich jetzt mal so. Irgendwas muss ich ja schreiben.) Es kommt aber zum Glück nicht allzusehr drauf an.

Ist der Teig fertig, sollte er noch mindestens eine halbe Stunde stehen, damit das Mehl aufquellen kann. Es schadet auch nichts, ihn abgedeckt über Nacht im Kühlschrank zu lassen, dann hat man morgens Pfannkuchen zum Frühstück, bevor man nur zwinkern kann.

Soll es losgehen, lasse ich ein kleines Stück Butter (ca. 1 Teelöffel) mit ein paar Tröpfchen Öl (damit es nicht anbrennt) in einer großen, gut eingebratenen Pfanne zerlaufen. (Auf meinem Herd stelle ich die Platte auf Stufe 7 von 9.) Wenn die Butter zu knistern anfängt, warte ich noch eine halbe Minute und tue dann eine kleine Suppenkelle voll Teig in die Pfanne. Dann halte ich die Pfanne schief, so dass der Teig sich ausbreitet und den kompletten Boden der Pfanne bedeckt. Ist der Pfannekuchen von unten goldgelb mit kleinen braunen Flecken (nachsehen mit einem Pfannenwender), kann man ihn umdrehen. Jetzt zeigt sich, ob die Pfanne wirklich gut eingebraten war, denn dann bleibt nichts kleben. Von der anderen Seite geht es schneller, meistens braucht er hier nicht länger als 20 Sekunden. Dann auf einen Teller tun, mit Zucker bestreuen, einrollen und den nächsten Pfannkuchen in Angriff nehmen. Neues Fett tue ich nur nach jedem zweiten Pfannkuchen in die Pfanne.

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