Donnerstag, 4. Dezember 2014

Berliner Brot

Mittwoch letzte Woche hatte ich ein Blech Berliner Brot gebacken. Sonntag war der letzte Krümel verschwunden. Eine ziemliche Menge musste ich meiner Schwiegermutter mitgeben, die sich bitter beklagte, "zu Anfang eurer Ehe" hätte ich aber noch öfter für sie gebacken, das hätte ja nun nachgelassen. (Ein Blick in die Runde, auf zwei Babies im Haushalt und meine Augenringe hätte ihr die Erklärung dazu liefern können, aber nun gut...) Eine fast genau so große Menge ist zwischen den gierigen Zähnchen meines älteren Sohnes verschwunden. Das sehe ich gerne: ein Familienrezept, das schon meine Oma jedes Jahr zu Weihnachten gebacken hat, kommt bei ihrem Urenkel gut an.

Und bei ihrer Enkelin sowieso. Erstens schmecken diese Kekse (zumindest mir und ihm) wirklich sehr, sehr lecker. Zweitens gibt es nichts Vergleichbares zu kaufen: für mich beim Kekse backen immer ein wichtiger Punkt; ich käme nie auf die Idee, z.B. Spekulatius selbst zu backen, die ich ganz fabelhaft bei Edeka kaufen kann. Drittens halten sich die Kekse (wenn sie sich halten und nicht vorher bis auf die letzten Krümel verschwinden) bis in den Februar. Viertens bestehen sie aus einer Handvoll Zutaten, die man alle gut aufheben kann. Und fünftens (und gerade jetzt wichtigstens) sind sie vom Blech, das heißt, sie sind so schnell gebacken wie ein Kuchen. Kein Ausrollen, Ausstechen, Verzieren, mit Schokolade Glasieren usw.: man macht den Teig, streicht ihn (etwas mühsam, zugegeben) auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und backt ihn, dann wird er noch heiß in Stücke geschnitten, fertig. Wobei...

Man braucht für ein Blech:
500 g Mehl
500 g Farinzucker (ich nehme braunen Zucker. Nicht Rohrzucker, sondern braunen Industriezucker.)
1 Teel. Backpulver
100 g weiche Butter
2 Eier Größe L (Raumtemperatur)

3 gehäufte EL Kakao
1 Teel. Zimt
1 Prise Nelken, gemahlen
250 g ganze Haselnüsse
125 g ganze Mandeln
1/8 l kaltes Wasser

Backofen auf 180° vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Mehl, Backpulver, Zucker, Butter und Eier in der Küchenmaschine mit dem Knethaken vermengen. Dann das kalte Wasser dazu kippen. Evtl. ein bisschen mehr Wasser nehmen, aber Vorsicht: lasst der Maschine einen Moment Zeit, nehmt nicht mehr, als ihr unbedingt braucht, damit ein sehr zäher Teig entsteht. Nimmt man zu viel, macht zwar das Ausstreichen auf dem Blech weniger Arbeit, aber die Kekse schmecken dann nicht so gut. Seid ihr mit der Konsistenz zufrieden, die restlichen Zutaten unterkneten. Den Teig so gut es geht gleichmäßig auf dem Backblech verteilen. (Ich weiß, er klebt.) Im Ofen ca. 45 min. auf mittlerer Schiene backen. An den Rändern wird das Ganze dann schon etwas dunkel. Aus dem Ofen nehmen, noch heiß den unregelmäßigen Rand abschneiden, den Rest in kleine Quadrate schneiden. Abkühlen lassen. Jetzt kommt es drauf an: die fertigen Kekse sollten sehr hart und knusprig sein. Sind sie noch weich, dann macht den Ofen noch mal an: ca. 80°, mit Umluft. Die Kekse locker auf einem Backblech verteilen und im Ofen noch mal nachtrocknen lassen. Dann in eine gut schließende Blechdose tun, die Blechdose am besten verstecken. (Das Versteck, das bei mir am besten funktionierte, war der Kofferraum meines Autos.)

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